Die erste Reifenpanne – Lettland

Unsere erste richtige Panne haben wir gemeistert. Nichts ahnend fahren wir zügig durch den Nadelwald, als Nikolaus ein lautes Plopp hört. Oje das eine Hinterrad vom Anhänger ist komplett durchgewetzt und der Schlauch geplatzt. Auf einer einsamen Straße mitten im Wald. Nur die Vögel singen, weit und breit nur Bäume und die einsame Straße. Erstaunlicherweise reagieren wir sehr entspannt. Nikolaus und die Kinder schauen sich alles ganz genau an, dann wird provisorisch der Reifen repariert um zum nächsten Zeltplatz zu kommen. Wir haben großes Glück, nur 500m weiter kommt ein schöner versteckter Platz mit einem sehr hilfsbereiten Besitzer. Sofort erkennt er unsere Not, denn ohne Reifen ist die Weiterfahrt natürlich nicht möglich. Er bietet uns an Reifen zu besorgen, und tatsächlich am nächsten Nachmittag steht er mit zwei nagelneuen Reifen da:) Juhu!!! Erstaunlich, wie viele lieben Menschen wir treffen und wie sich jede im ersten Moment nicht ganz einfache Situation wieder auflöst. Natürlich sind wir nicht immer so entspannt, es wird auch mal gestritten, geschimpft und dann natürlich wieder vertragen. Wir lernen zu vertrauen, dass das Leben es gut mit uns meint und es für jede Herausforderung einen Weg gibt. Auch wenn der Weg ganz anders sein kann, als der Kopf sich das so vorstellt.

So führt uns unser Weg sehr spontan nach Riga, nicht mit dem Rad, sondern mit dem Bus. Jaaa wirklich unsere Räder, der Anhänger, 5 Taschen und Co passen unten in einen Bus! Zumindest wenn der Busfahrer gewillt ist uns mit zu nehmen. Dieser ist es, also auf nach Riga!
Reisearbeit steht für Nikolaus an und Anfang August wollen wir uns mit unserer Familie in Estland treffen, deshalb kürzen wir die Route jetzt etwas ab. Wir fahren ja auf dem Rückweg nochmal durch Lettland.

Riga ist groß und mit vielen Jugendstilhäusern geschmückt. Es gefällt uns gut nach soviel Natur in der quirligen Stadt zu sein. Wir verbringen die meiste Zeit im Park mit spielen und Ludovica darf auch endlich wieder Rad fahren. Hauptstädte sind sehr reizvoll, da im Baltikum die meisten Menschen dort wohnen und wir so noch mehr über Land und Leute erfahren. Anfangs haben wir immer ganz viel geplant, was wir alles sehen und erleben wollen. Mittlerweile lassen wir uns einfach treiben und freuen uns über unerwartete Entdeckungen.
Nur unsere Unterkunft ist so ein richtiger Griff daneben. In den Großstädten sollte man lieber nicht am Zimmergeld sparen, wir haben eine günstige zentrale Unterkunft gefunden,nach langem Suchen, denn unsere erste wurde uns mitten in der Nacht abgesagt, weil wir Kinder mit haben. Der Zustand der Wohnung ist sooo gruselig, dass wir uns am liebsten auf Seilen ohne irgendwas zu berühren bewegen würden. Geht natürlich nicht, umso mehr freuen wir uns auf unser kleines grünes Heim unterm Sternenhimmel.
Eine schöne Zeit euch allen!

Stefanie & Nikolaus

Die erste Reifenpanne Europa Fahrradour mit Kindern- Reisen mit Kind und Fahrrad im Baltikum, Kroatien, Slowenien, Estland, Lettland- MTB & Chariot & Vaude

 

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