Wir haben es geschafft! Das Meer liegt hinter uns und wir schlafen heute schon weit über dem Meerespiegel in Kozina, sogar im Hotel, aber der Reihe nach: Los ging es in Ankaran, dann gemütlich an der Küste entlang bis nach Italien. Eigentlich wollten wir durch Triest eine spontane Fahrradroute nehmen, aber schon der Blick auf das riesige Industriegebiet und die dahinter hoch aufragenden Berge/Hügel machten uns mulmige Gefühle. In Muggia fragten wir nach Radwegen leider konnte die sehr bemühte Frau im Tourismusbüro nicht weiter helfen. Plötzlich stürzte sie aus dem Laden und kam mit einem Engel zurück. Dieser Wegeengel schenkte uns einen wundervollen Tag und eine sehr schöne Fahrradtour, die wir niemals selber gefunden hätten. Danke! Gerade aus, 1 mal rechts, 1 mal Kreisverkehr und schwubs schon liegt Triest hinter uns und wir fahren durch ein Weintal, links und rechts karge Felswände, mit wagemutigen Kletterern, kleine Kirchen, Häusern in schwindelerregenden Höhem und wir fahren mitten durch. Das war der kürzeste Aufenthalt, den wir je in einem Land hatten. Keine Stunde waren wir in Italien und trotzdem haben wir freundliche und hilfsbereite Menschen kennengelernt. Genial. Zur Krönung können wir im Grenzgebiet die ersten Kirschen vom Baum naschen und mit Sommergefühlen Zurück nach Slowenien radeln. Plötzlich sitzt ein kleiner Vogel auf der Straße, er kann noch nicht fliegen, seine totgefahrenen Geschwister liegen daneben. Sehr traurig. Vorsichtig bringen wir ihn in Sicherheit, da kommt schon ein Bauer der sich seiner annimmt.
Pause machen wir mitten im Weinberg. Unser Reisekind baut sich ein Tipi und das Reisebaby läuft an einer Hand zwischen den Weinstöcken umher. Eine absurde Überraschung finden wir beim Wickeln…Etwas weißes, 10Cent großes ist in der Windel. Bei genauer Betrachtung erschließt sich uns der absurde Windelinhalt. Ein Schneckenhaus!Gerade als wir es alle bestaunen, kommt die kleine Schnecke putzmunter aus dem Haus und wir sind froh das sie das überlebt hat. Ihhh eine echte Schnecke im Babybauch, das sorgt für genug Phantasiestoff beim Reisekind und so begleiten uns lustige Schneckenlieder den Rest des Tages.Wir lassen die kleine Schnecke frei und fahren schnell weiter, werden immer langsamer und stehen zwischendurch fast senkrecht mit den Rädern in der Luft. Glücklich und atemlos überblicken wir irgendwann das Meer und den langen Weg den wir nach oben gefahren sind…Es geht noch lange weiter. Am Abend kommen wir in Kozina an, leider gibt es den Campingplatz schon lange nicht mehr, dafür lernen wir wieder lustige und nette Italiener kennen und Ludi hat für kurze Zeit drei kleine Spielgefährten. Zum Schlafen können wir heute Nacht nur noch ins Hotel (das erste Mal auf unserer Reise), es ist zu spät geworden und wir sind einfach froh endlich anzukommen. Die Kinder sind auch froh und bauen noch schnell eine Höhle, bevor wir alle im Bett versinken. Ein aufregendes Hotel mit einem Casino drin.
Gute Nacht und einen schönen Sonntag!
Stefanie und Nikolaus