Auf der Karte geht der Weg nur geradeaus

Unsere erste Tour mit ernsthaften Steigungen führt uns von Rovinj nach Vrsar.
Guter Dinge fahren wir lange Zeit durchs Hinterland. Idyllische kleine Bauernhöfe, grün, grün, grün und der erste rote Mohn ziehen an uns vorbei. Gegen Mittag verläuft der Weg auf einem Autobahnzubringer. Sehr anstrengend und fast lebensgefährlich. Mit 80-100km/h brausen die Autos an uns vorbei, kaum eines weicht aus.
Zum Glück geht es bald auf ruhigere Wege. Zur großen Mittagspause lädt uns eine rosa Villa mit Spielplatz ein. Wahrscheinlich die Grundschule. Heue ist Samstag, da sind leider keine anderen Kinder zum spielen für unser Reisekind da. Wir erfreuen uns jedes Mal, wenn wir Erleben wie die Kinder miteinander spielen, die unterschiedlichen Sprachen spielen dabei nie eine Rolle. Da können wir Großen noch viel lernen!
Die Reisekinder sind froh endlich aus dem Anhänger raus zu kommen, sie toben über die Wiese. Steine werden zu exotischen Waren, ein paar Blätter dazu und schon ist die Bäckerei eröffnet. Eis gibt es auch im Laden vom Reisekind.

Erholt fahren wir weiter, soweit kann es ja nicht mehr sein. Auf der Karte ein gerader Strich 15km.
Plötzlich geht es mehrere Kilometer Steil hinab. Unten im Tal liegt der Limski Kanal. Ein Süßwasser Kanal in dem Muscheln gezüchtet werden. Eine atemberaubende Kulisse, türkis-blaues Wasser, links und rechts bewaldete Hänge. Wie im Märchen. In unserem Märchen malten wir uns einen Radweg direkt am Wasser aus. Das wird nix, also geht es mit 7% Steigung sehr lange bergauf. Glücklich kommen wir oben an, noch ein paar Km weiter halten wir zum Erholungscappuccino. Schon bei der Einfahrt werden wir von einer Gruppe interessierter italienischer Senioren beobachtet. Schnell kommen wir ins Gespräch, der Anhänger wird inspiziert und die kleinen süßen Bambinis bewundert. Unser Reisebaby posiert behaglich in soviel liebevoller Aufmerksamkeit und der Name vom Reisekind ommt auch gut an.

Unter großem Ciao e buona Journata geht es dann noch ein paar Km weiter nach Vrsar. Zeltaufbauen, Kochen, Kinderdusche und ab in Bett. Es hat uns gut getan interessierte Menschen zu treffen. Bis jetzt waren die Reaktionen auf unser Abenteuer eher verhalten und fassungslos, vor allem dass wir die armen Kinder mitnehmen. Manchmal fühlen wir uns wie vagabundierende Exoten, aber das stört uns nicht. Wir sind froh unterwegs zu sein und noch ganz viele Abenteuer zu erleben.

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